Wir haben das etwas andere Buch zum 150. Geburtstag des Alpenvereins gemacht.
Auch das noch: ein Buch! In drei Jahren steht das große Jubiläum "150 Jahre Alpenverein" an. Und die DAV-Gründersektion München möchte zu diesem Jubiläum ein Buch haben. Ein besonderes Buch! Auf gar keinen Fall noch eine Chronik (davon gibt es schon vier)! Etwas ganz Originelles! Und sie möchten, dass wir dieses Buch "machen".
Ich liebe Bücher. Und ich liebe es, Bücher zu "machen". Nur: Wie sollen wir das noch schaffen? Es ist absehbar – wenn auch noch wenig konkret –, dass anlässlich des Jubiläums noch etliche weitere Projekte unseres wichtigsten Auftraggebers auf uns zukommen. Aber es ist ein besonderer Vertrauensbeweis – und eine große Ehre! Also machen wir uns ans Werk (im doppelten Sinn).
Die Grundidee liegt auf der Hand: Es muss irgendwas mit "150" zu tun haben. 150 Seiten? 150 Kapitel? Format 150 x 150 mm? Ein paar Tage lang wird gehirnt, gesponnen … Und plötzlich ist die Idee für die »150 Bergspitzen« da: 150 Beiträge zu 150 Begriffen von 150 Autorinnen und Autoren! Und zwar von prominenten Persönlichkeiten! Ein irres Vorhaben (im doppelten Sinn).
Alle im Team spüren die Dimension dieses Projekts, und so wird gleich mit den Vorarbeiten begonnen: Neben den vorhandenen vier Chroniken (!) wird in geschulter geisteswissenschaftlicher Manier alles an einschlägiger Literatur zusammengetragen und auf zentrale Begriffe aus 150 Jahren hin ausgewertet – Ereignisse und Entwicklungen, Ideen und Institutionen, Gebäude und Gebirge … Dann beginnt für mich die schwierige Auswahl der 150 Begriffe, die es letztlich in das Buch schaffen sollen. Es ist ein zweiwöchiges Ringen (im doppeldeutigen Sinn).
Jetzt ist wieder das ganze Team dran und schreibt zu jedem der 150 Begriffe jeweils ein "Dossier" mit den entsprechenden Quellenangaben zusammen. Gleichzeitig beginnt die umfangreiche Suche nach geeignetem Abbildungsmaterial. Beides zusammen ein Fundus, aus dem wir so nebenher im Jubiläumsjahr dann noch eine 64-seitige Artikelserie verfassen werden.
Unterdessen stelle ich das "150-Bergspitzen-Who’s Who" zusammen: (etwas mehr als) 150 sehr bis einigermaßen prominente Menschen aus Politik, Verbänden, Religion, Wissenschaft, Wirtschaft, Gastronomie, Medien, Kunst, Kultur, Sport, Tourismus und natürlich auch der alpinen Szene und des Alpenvereins selbst. Das ist ja noch ganz lustig …
Dann beginnt die ganz heiße Phase
Doch ein gutes halbes Jahr, bevor das Buch fertig sein muss zum Druck, kommt die alles entscheidende Phase: All diesen (etwas mehr als) 150 Persönlichkeiten schreibe ich einen persönlichen Brief (!), erläutere ihnen unser Konzept und bitte sie herzlich, ihre ganz individuelle Assoziation – jegliche Textform ist erlaubt (und gewünscht!), aber ebenso Bilder, Zeichnungen, Karikaturen, Fotomontagen, Lieder … – zu dem für sie bestimmten Begriff beizusteuern. Ein Kommunikations-Marathon (im doppelten Sinn), der mir etliche schlaflose oder Albtraum-Nächte bereitet – immer noch unsicher und bang, ob dieses ehrgeizige Vorhaben am Ende tatsächlich gelingen wird.
Umso erleichterter und erfreuter sind wir, dass ganz viele spontan "Ja" sagen – oder sich zumindest nach etwas gutem Zureden gewinnen lassen. Gut, bei einigen ist es schon ziemlich "zach", aber der Reigen der Gratulanten mit ihrem breitgefächerten Strauß an Beiträgen hat schließlich tatsächlich einen erheblichen Promi-Faktor: Von Ministerpräsident Dr. Markus Söder und Umweltminister Thorsten Glauber über Landrat Josef Niedermaier und Oberbürgermeister Dieter Reiter, Regionalbischöfin Susanne Breit-Keßler und Kardinal Reinhard Marx, Dr. Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, die Präsidenten Dr. August Markl (ADAC), Alfons Hörmann (DOSB), Prof. Dr. Bernd Huber (LMU) und Prof. Dr. Wolfgang A. Herrmann (TUM), bis zu Kabarettistin Luise Kinseher und Comedian Willy Astor oder den Musikern Werner Schmidbauer und den Wellbrüdern aus’m Biermoos sowie allerlei alpinistischen Aktiven und Funktionären ist (fast) alles vertreten, was Rang und Namen hat.
Es war nicht nur sehr viel Arbeit, es war … ach: Schwamm drüber! Es hat eine "unbandige Freid" gemacht, und pünktlich zum Jubiläumstag können wir das gedruckte Ergebnis überreichen: eine "knallbunte, zum Platzen pralle Wundertüte" (so ein Rezensent) – ein Buch!
Was: Buch »150 Bergspitzen zum Jubiläum der Alpenvereinssektion München 1869 – 2019« – Idee, Konzeption, Organisation, Redaktion, Herausgabe
Wann: 2019
Wie viel: 280 Seiten, Auflage 3000
Für wen: Alpenverein München